Zum 2. Wasser -u. Naturschutztag hatten der Sprem- berger Wasser-u. Abwasser Zweckverband und der NABU Regionalverband Spremberg e.V. am 4. Sept. in das Spremberger Wasserwerk eingeladen. Gute Vorträge, ein sehr interessiertes und auch teils sehr fachkundiges Publikum machten die Veranstaltung zum Erfolg. Der Vortrag vom Vorstand des SWAZ Bernd Schmied, "Trinkwassergewinnung und Tagebauentwicklung", veranlasste mich zu diesem Artikel. Er führte aus, das in der Lausitz durch die mächtigen Kiesschichten eigentlich gute Voraussetzungen für eine Trinkwasser- neubildung bestehen. Durch die Wasserabsenkung zur Braunkohlengewinnung fehlen der Lausitz aber heute mehrere Milliarden Kubikmeter Grundwasser. Die ehemaligen Tagebauflächen leisten keinen Beitrag zur Neubildung verwertbaren Grundwassers. Vielmehr ist auch das Umland durch die in den belüfteten Grundwasserleitern einsetzende Pyritverwitterung mit hohen Konzentrationen an Salzen und Sulfaten belastet. Diese werden zur Gefahr für umliegende Gewässer. Das Spremberger Wassereinzugsgebiet könnte die Stadt noch viele Jahrzehnte mit hochwertigem Trink- wasser preiswert versorgen. Zum Problem wird aber die Wasserabsenkung durch den Tagebau Nochten. Schon heute ist ein Abfließen in Richtung Tagebau spürbar. Ohne eine Dichtwand könnte bereits 2017 die Hälfte des Trinkwassers in Richtung Tagebau fließen. Mit dem Neuaufschluß vom Tagebau Spremberg Ost wäre die Trinkwassereigenversor- gung Sprembergs aus den Slamener Kuthen hinfällig. Aber wen interessiert das hier eigentlich? An die braune Spree haben sich viele Spremberger schon gewöhnt. Mindestens seit 2007 drückt belastetes Wasser im Gemeindegebiet Spreetal in die kleine Spree (Bild oben von 2007), der NABU warnt seit langem vor der steigenden Nitratbelastung. Jetzt sind immer öfter Schaumbildungen zu sehen (Bild unten vom 4.9.10). Die Stadt hat eine Untersuchung in Auftrag gegeben. Noch in diesem Jahr sollen die Ergebnisse vorliegen. Der Spremberger NABU will am letzten Donnerstag im November gemeinsam mit anderen Umweltschutz- organisationen Maßnahmen beraten.
Da kommt mir die Lektüre des Sachverständigen- rates für Umweltfragen der Bundesregierung wirklich gelegen. Eigentlich wollte ich die Stellungnahme vom Mai 2010 ja schon lange lesen. Heute habe ich sie richtig verschlungen. Vom Wegfall der Grund-lastkraftwerke ab 2020 ist hier die Rede, von der Überschätzung der sogenannten Brückentechno-logien in ein regeneratives Zeitalter und und und. Würde das nicht auch bedeuten, das die Kohle in den jetzt aufgeschlossenen Tagebauen viel länger ausreichen könnte. Besteht etwa doch eine Chance, noch etwas von der typischen Lausitzer Natur erhalten zu können?
Eigentlich kaum zu glauben, das es gehen soll ... und dann wird es auch nichts!
Ich würde mir mehr Druck auf Politik und Wirtschaft auch aus der Lausitz wünschen, damit diese Studie bald mit Leben erfüllt werden kann. Lesen Sie diese Stellungnahme richtig durch. Sie kann bei Umweltrat.de abgerufen werden.
05.09.10 F.J.
Anm. v. 6. 9. Die SRU-Studie war übrigens kein Thema beim o.g. Tag, es waren aber noch andere spannende Vorträge zu hören, wie z.B. zur Altlasten- sanierung im Industriepark Schwarze Pumpe.
gerade gelesen: "...Die Elektro Guggenmos GmbH stellt vor, wie aus einem Mix im Einsatz Erneuerbarer Energien neue, ganzheitliche Versorgungskonzepte entstehen...."
wo:
RENEXPO 2010 - 7.–10. Oktober 2010, Augsburg
Gemeinschaftsstand Bayern Innovativ - Halle 3, Stand D10
mehr dazu bei IDW
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