Die LMBV und das braune Spreewasser

Am 10 Mai hatte die LMBV zum Bilanzpressegespräch nach Senftenberg eingeladen und den über 100 Seiten starken Sanierungsbericht 2010 vorgestellt. Trotz besonderer Wettersituation mit tragischen Konsequenzen konnte eine erfolgreiche Gesamtbilanz vorgelegt werden. Das Grundwasser- defizit der Lausitz und Mitteldeutschlands hat sich 2010 weiter um 0,6 Milliarden Kubikmeter auf etwa 4.2 Milliarden Kubikmeter verringert. 3,3 Mrd. Kubikmeter davon sind aufzufüllende Grundwasserleiter. Auch die Sanierung im Seenland schreitet planmäßig voran. Die Verbindung der Seen erfordert besondere ingenieurtechnische Leistungen für die Planung und Realisierung von Unterquerungen, Schleusen und Brücken.
Nach der Präsentation konnten einzelne Stationen bei einer Befahrung besichtigt werden. Am Sedlitzer See konnten zwei Produkte der HE-Taifun Hoverkraft Lausitz GmbH in Action erlebt werden.  Ein leicht zu transpor- tierendes Luftkissenboot für Einsatzkräfte bei Hochwasser, Eisrettung oder auch für Rutschungsbefahrungen (!) und ein Katamaran mit Kühltruhen für die Versorgung der Strandgäste des Seenlandes. Auch wenn Wasservögel und Angler hier noch keine Beute machen können, ist die Wasserklarheit schon beeindruckend.
Ganz anders sieht dies etwas abseits vom Seenland aus, etwa in Spremberg. Hier in der Spree kommt etwas von dem Wasser an, das aus den wieder befüllten Grundwasserleitern im Umfeld der einstigen Tagebaue austritt. Tagebaue erfordern großflächige Wasserabsenkungen. Damit trocknen auch die Grundwasserleiter im Umland aus. Bei Belüftung setzen hier chemische Prozesse ein, steigt das Wasser wieder, werden diverse Schadstoffe ausgespült. Diese machen einerseits den Seen zu schaffen, sie gelangen aber auch in die Flüsse. Die kleine Spree bei Spreetal scheint davon besonders betroffen. Im Flussbett setzt sich dieser braune Schlamm nun langsam ab, er wird aber auch schon bis in den Stausee transportiert.
Seit 2009 laufen Untersuchungen. Der Anstieg der Verunreinigungen wird zwar protokolliert und klar ist auch, das der Höhepunkt der Verschmutzung noch nicht erreicht ist - an eine kurzfristige Lösung ist aber auch nach der Bürgerversammlung nicht zu denken.
(Das macht schon betroffen, aber haben die Spremberger mit Unterstützung des Umlandes nicht erst am letzten Sonnabend recht eindrucksvoll gezeigt, das durchaus etwas gegen das Braune getan werden kann!)

Meiner Meinung nach gehört auch das braune Wasser abseits der Tagebaue genau so in einen Sanierungsbericht, wie der unkontrollierte Wiederanstieg des Grundwassers im Umland der grundwasserleiterlosen Schüttungen.

Bild 1: Dr. Mahmut Kuyumcu bei der Präsentation
Bild 2: im Hovercraft am Sedlitzer See
Bild 3. Eisversorgung über das klare Seewasser
Bild 4: Schleuse am Überleiter 6
Bild 5: Braune Spree an der Post in Spremberg
Bild 6: der braune Schlamm lagert sich ab
Bild 7: Die Verschmutzung steigt

24.05.2011 Frank Jannack