Dritte Runde Braune Spree in Spremberg:
Am 8. Januar fand in der Aula der BOS die dritte Einwohnerversammlung zum Thema "Braune Spree" statt. Die Plätze reichten nicht. Das Interesse war sehr groß. Im Publikum saßen auch Vertreter von Vattenfall, der LMBV, dem "Bündnis Klare Spree", der Klinger Runde und der Umweltorganisationen. Auch das Präsidium war gut bestückt: Landkreis, Landesplanungsamt, Landesamt für Bergbau, Umweltministerium, Vattenfall und LMBV - Vertreter hatten dort Platz genommen. Der Vortrag zur zweiten Studie von Dr. Uhlmann wurde von allen Seiten gelobt. Die geschildeten Tatsachen selbst sind allerdings äußerst depri- mierend. Etwa 600...800 Mio. Kubikmeter Wasser sind extrem mit Eisen und SO₄ belastet. Als Urasche werden zu 75% die in der Vergangenheit durch Tagebau- aktivitäten trocken gelegten Grundwasserleiter angesehen. Der Rest kommt von den Halden.
Die vorhandenen Anlagen können zwar das Eisen ausfiltern, den SO₄-Anteil aber nicht. Genau dieser macht aber das Wasser für technische Anlagen unbrauchbar und auch der korrosive Einfluss auf Beton und Mauerwerk ist verheerend. Selbst wenn das Trinkwasser hier nicht aus der Spree gewonnen wird, Tiere müssen damit leben. Für Tränkwasser wird ein Eisenanteil von <3 mg/L empfohlen. Die kleine Spree hat stellenweise schon 25 und in Spremberg sind es zwischen 4 ...7 mg/L. Das der Höhepunkt schon erreicht ist, ist nicht sicher!
Die Planung von Eingrenzungsmaßnahmen soll nun endlich beginnen. Am 9. April soll sogar schon über die Finanzierung beraten werden, ab 2014 könnten erste Maßnahmen anlaufen, verkündete Herr Scholz von der LMBV.
Das Problem selbst wird uns aber wohl noch in den nächsten 100 Jahren beschäftigen, so die vorsichtige Prognose von Dr. Uhlmann. Doch halt, hier in Spremberg rufen die ewig Gestrigen doch immer noch "Auf zu neuen Tagebauen" und dann schafft es die brauen Brühe bestimmt sogar noch bis zur Ostsee ...

Bild 1: Präsidium
Bild 2: Publikum
Bild 3. Dr. Uhlmann
Bild 4: 6 ausgewählte Folien des Vortrages zur Studie

Spremberginfo.de | F.J. | 10. Januar 2013